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Joseph Goebbels wurde 1897 im rheinländischen Rheydt geboren. Sein Vater war durch harte Arbeit vom Büroburschen zum Prokuristen aufgestiegen, und Joseph war der einzige von drei Brüdern, der studieren konnte. Die Teilnahme am Ersten Weltkrieg verhinderte sein Klumpfuß, auf den er ebenso wie seine Herkunft und Stellung in der Familie mit übertriebenem Ehrgeiz reagierte. Nachdem er häufig zwischen verschiedenen Studienorten und mehreren geisteswissenschaftlichen Fächern hin und her gewechselt hatte, promovierte er 1922 in Germanistik bei Friedrich Gundolf in Heidelberg. Seine Laufbahn in der Lehre verfolgte er nicht gerade ernsthaft, statt dessen hatte er schriftstellerische Ambitionen. Dass seine literarischen Versuche von „jüdischen Verlegern“ abgelehnt wurden, ist eine der Wurzeln seines Judenhasses. Da sein Leben noch relativ ungefestigt war, fiel ihm der Anschluss an die nationalsozialistische Bewegung leicht, zumal er hier seine schriftstellerischen Neigungen zur Geltung bringen und seinen Ehrgeiz befriedigen konnte. Aus Karriereerwägungen orientierte er sich weg vom „sozialistischen“ Strasser-Flügel der NSDAP und wurde zum getreuen Gefolgsmann Adolf Hitlers. 1926 übernahm er den so bedeutsamen wie aussichtslosen Posten des Gauleiters von Berlin. Seit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929/30 leitete er in der Hauptstadt den Kampf der Nazis um die Macht. Er erfüllte seine im Krieg noch wichtiger gewordene Propagandaaufgabe mit vollem Einsatz. Sein Selbstmord am 1. Mai 1945, bei dem er seine sechs Kinder und seine Frau mit in den Tod nahm, erscheint als eine letzte Treuebezeugung an seinen ‚Führer‘.
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1918
