Stand: 19. Januar 2013
1. Aktuelles
* Am 19.1.2013 ist Firmware 5.33 für den Paperwhite erschienen. Lt. Amazon enthält das Update "Verbesserungen der Leistung Ihres Kindle sowie Fehlerbehebungen für die WLAN-Verbindung". Sichtbare Änderungen am Userinterface gibt es nicht. Leider ist nach wie vor kein Kapitelwischen (wie beim Touch) möglich (siehe dazu unten).
* Am 9.1.2013 hat Amazon Firmware 5.32 für den Touch veröffentlicht, die das User-Interface des Touch weitgehend dem Paperwhite anpasst (z.B. Kindersicherung und Coveransicht) und - da sie ein Kapitalwischen ermöglicht (dazu unten) - dem Paperwhite im Bedienkomfort sogar überlegen ist.
* Im Dezember 2012 ist die Firmware 5.31 ist erschienen.
* Danke für die vielen Fragen und Anregungen, die ich gern immer wieder in den u.a. Text einbaue (ich habe mit gegen "Update-Abschnitte entschieden, weil das zu unübersichtlich würde).
2. Vergleich mit anderen Kindles
a) KINDLE TOUCH: Der Paperwhite ist der Nachfolger des Touch. Der Touch hatte keine Beleuchtung, dafür aber Audio-Funktionen (Text-To-Speech, MP3-Hörbücher, Lautsprecher und Kopfhöreranschluss) und einen doppelt so großen Speicher wie der Paperwhite. Wer keine Beleuchtung braucht, ist mit einem gebrauchten Touch mit Firmware 5.32 sehr gut bedient.
b) KINDLE 4: Im Vergleich zum Kindle 4 hat der Paperwhite Touch-Bedienung und Beleuchtung. Der Mehrpreis des Paperwhite von 50 Euro lohnt sich m.E. auf jeden Fall. Wer es sich leisten kann, sollte eher den Paperwhite nehmen.
c) KINDLE KEYBOARD: Der Paperwhite hat Touch-Bedienung und Beleuchtung, aber keine Hardware-Tastatur. Die eingeblendete Touch-Tastatur ist aber sehr gut bedienbar, so dass m.E. der Paperwhite ganz klar der bessere Kindle ist.
3. Äußere Werte
a) GEHÄUSE: Das Gerät ist in mattschwarz mit matten, etwas rauhem Bildschirm gehalten. Der Bildschirm weist Fingerabdrücke ebenso wie Reflexionen zuverlässig ab (wie gehabt). Das Gehäuse ist nach wie vor vorn eher glatt, hinten gummiert. Fingerabdrücke fallen auf dem schwarzen Gehäuse deutlich stärker auf als auf dem grauen.
b) GEWICHT: Das Gerät ist etwas kleiner und flacher als der Touch und trotz eingebauter Beleuchtung exakt genauso schwer (213/222 Gramm).
c) BEDIENELEMENTE: Der Knopf unter dem Bildschirm existiert nicht mehr (ich dachte erst, man drückt jetzt auf den Kindle-Schriftzug). Dafür gibt es zwei virtuelle Knöpfe oben links (Home) und oben rechts (Menü) auf dem Bildschirm. Mechanisch gibt es nur noch den An-/Ausschalter unten.
d) HÜLLE: Wer sich eine Amazon-Lederhülle kauft, muss den Ein-/Ausschalter auch nicht mehr betätigen, da der Kindle dann beim Schließen der Hülle automatisch in Ruhezustand geht (d.h. insbesondere Beleuchtung geht aus). Gute Idee. Die Hülle macht den Kindle allerdings fast doppelt so schwer, sieht m.E. nicht so edel aus und ist mit 35 Euro recht teuer. Ich hab sie zurück geschickt und stecke den Kindle zum Transport in eine Hülle für 15 Euro. Vgl. meine Rezension bei diesem Produkt.
e) LIEFERUMFANG: Im Lieferumfang ist, wie bisher, neben dem Gerät nur ein Micro-USB-Kabel enthalten.
TIPP: Wenn man das Kindle-Ladegerät mit dem Kindle bestellt (nur dann), kostet es die Hälfte. Wer allerdings schon ein USB-Ladegerät hat (und wer hat das nicht), braucht kein besonderes Kindle-Ladegerät. Jedes USB-Handy-Ladegerät (z.B. auch die von Apple) funktionieren problemlos.
4. Innere Werte (Hardware)
a) DISPLAY: Der Screen ist nicht weiß, wie der Name vermuten lässt. Wenn die Beleuchtung aus ist, sieht er genauso aus wie derjenige des Touch (also eher grau) und ist ebenso wie dieser auch bei Sonnenlicht perfekt lesbar. Das Display ist scharf, wobei die höhere Auflösung m.E. keinen so großen Unterschied macht. Toll sind aber die NEUEN SCHRIFTARTEN (diese sind teils deutlich feiner und hier mag die Auflösung eine Rolle spielen; auch kann jetzt der Buchherausgeber eine Schriftart empfehlen, die dann als „Verleger-Schriftart“ im Menü erscheint).
TIPP 1 (SKALIEREN): Man kann die Schriften auch in mehreren Stufen skalieren, was insbesondere für die Generation Lesebrille (also auch mich) ein echter Mehrwert gegenüber dem Papierbuch ist. Für mich war das DER Grund auf den Kindle umzusteigen. Auch für SEHBEHINDERTE ist das sehr hilfreich. Ich habe dazu noch ein paar Kundenfotos eingestellt. Das Skalieren geht nicht nur über das Menü, sondern auch durch eine Zwei-Finger-Pinch-Geste.
TIPP 2 (SCHRIFTARTENPROBLEME): Mit Firmware 5.20 gab es mit einigen Schriftarten Darstellungsprobleme. Das wurde lt. Amazon mit Firmware 5.3x verbessert (ich habe selbst nie Probleme feststellen können).
TIPP 3 ("EINBRENNEN"/SCHATTEN): Das von manchen kritisierte Einbrennen ist kein solches, sondern Farbreste, die beim schnellen Umblättern bei der E-Ink-Technologie, die alle S/W-Kindle benutzen, vorübergehend zurückbleiben können, bis das Bild alle paar Seite komplett "aufgefrischt" wird. Man kann das vermeiden, indem man unter Einstellungen -> Leseoptionen -> Seite aktualisieren den Schalter auf Ein stellt. Dann flackert der Bildschirm allerdings bei jedem Umblättern.
TIPP 4 (FLACKERN): Das Bild flackert alle paar Seiten (bzw. wenn Seite aktualisieren auf EIN gestellt ist, bei jedem Umblättern) schwarz auf. Das ist bei E-Ink-Geräten normal, derzeit technisch nicht vermeidbar und kein Defekt.
Für UMSTEIGER von Kindle Touch, Kindle 3 oder Kindle Keyboard: Die Schriften des Kindle Paperwhite sind - genau wie die des Kindle 4 - aufgrund der höheren Auflösung filigraner. Das mag den einen oder die andere, die an die etwas dickeren Fonts der älteren Kindles gewöhnt sind, am Anfang stören und ggf. erklären, warum manche die Darstellung auf dem Paperwhite nicht so gut finden. Die feineren Schriften allein sind so oder so kein Grund für einen Umstieg. Wer den Touch hat und keinen Wert auf Beleuchtung und Kindersicherung legt, braucht den Paperwhite nicht.
b) BELEUCHTUNG: Schaltet man die Beleuchtung hoch (von 0 bis 24 dosierbar), so wird er deutlich „weißer“ und man kann auch ganz ohne Außenbeleuchtung lesen. Die Stufen sind sehr schön dosierbar, wenn etwas – aber nicht genug – Licht vorhanden ist (z.B. abends im Zug oder im Flugzeug). Das Licht kommt von vier LEDs am unteren Bildschirmrand. Das Gerät gibt nur wenig Licht an die Umgebung ab (viel weniger als ein LED-Display), was nett, ist, wenn man abends im Bett lesen will, ohne den Partner zu stören. Vgl. meine Kundenfotos für den Vergleich zum Touch.
MANKO: Ganz ausschalten kann man die Beleuchtung nicht; im Dunkeln sieht man, dass die LEDs selbst auf Stufe 0 noch schwach leuchten. Das verbraucht unnötigerweise Energie.
TIPP: Bei Dunkelheit ist m.E. Stufe 10 und, wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, Stufe 6 vollkommen ausreichend. Zu viel Licht führt eher dazu, dass die Augen schneller ermüden. Wenn man eine Nachttischlampe hat und das niemanden nicht stört, ist vermutlich eine externe Beleuchtung am angenehmsten. Man kann aber auch die Nachttischlampe dimmen und etwas Licht beim Paperwhite dazuschalten. Letztlich muss jeder für sich ermitteln, welchen Lichtmix er/sie/es am angenehmsten findet.
c) AUSLEUCHTUNG: Das Bild ist, wie in US-Rezensionen angesprochen, nicht so homogen wie in den Amazon-Fotos suggerieren, sondern weist insbesondere unten (wo die vier LEDs sitzen) hellere und dunklere Zonen auf („WOLKEN“). Das tritt aber primär bei hoher Leuchtstufe auf und betrifft vor allem die unterste Zeile in der die Angaben zur Position stehen. Puristen mag das stören, aber ich denke, man muss sich nur darüber aufregen, wenn man sich darüber aufregen will. Das insoweit gute, aber nicht perfekte Bild bei Nutzung der Beleuchtung ist bei E-Ink-Readern derzeit wohl Stand der Technik und immer noch deutlich homogener als mit einem externen Leselicht und deutlich augenschonender als ein LED-Display.
TIPP 1 (Wie sieht das Bild wirklich aus?): Die Fotos der Amazon-Werbung sind teils geschönt. Die Kundenfotos sind aber oft auch nicht realistisch. Ich habe selbst bemerkt, dass das Bild bei einigen Probeaufnahmen, die ich gemacht hatte, auf den Fotos deutlich „wolkiger“ aussah als in der Realität, weil die Belichtungssteuerung der Kamera gepfuscht hat. Für einen realistischen Eindruck vgl. z.B. meine Kundenfotos sowie den Link in der Amazon-Produktbeschreibung ("So sieht das Paperwhitedisplay unter verschiedenen Lichtverhältnissen aus"). Es gibt auch einen Diskussionsthread zum Paperwhite-Display. Letztlich hilft aber nur der eigene Augenschein auf den Kindle Paperwhite in natura.
TIPP 2 (BILD OHNE LICHT): Wenn man die Beleuchtung auf 0 stellt, ist das Bild genauso perfekt, homogen und „wolkenlos“ wie beim Kindle-Touch oder Kindle 4 (und ebenso wie bei diesen ist der Hintergrund grau und nicht weiß). Dass das Bild beim Paperwhite auf Stufe 0 schlechter sein soll als bei den anderen Kindles, wie man teilweise in Rezensionen liest, ist Unsinn. Ich habe mehrere Kindle und kann aus eigener Anschauung sagen, dass das definitiv nicht stimmt (bzw. daran liegt, dass die Betreffenden einen defekten Paperwhite erwischt haben).
TIPP 3 (LICHTHÖFE): Die von den vier LED ausgelösten Lichthöfe haben alle Paperwhite. Umtausch würde also nicht helfen.
Lesen Sie weiter... ›