100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Wie alles begann

Zum Zuckerhut schweben. Das war die Vision von Augusto Ferreira Ramos: eine Seilbahn hinauf zum berühmten Wahrzeichen von Rio de Janeiro zu bauen. 1909 gründete der Ingenieur dafür die Gesellschaft “Caminho Aéreo Pão de Açucar“.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

In zwei Schritten auf den Berg

Der Zuckerhut liegt an der Spitze einer kleinen Halbinsel. Davor befindet sich ein weiterer Hügel. Schon früh war klar: Zunächst müsste die Seilbahn auf den “Morro da Urca“ führen. Erst von dort aus würde man dann auf den markanten Monolithen hinaufgondeln.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Beginn der Bauarbeiten

1910 war es so weit: Die Bauarbeiten begannen. Schon die Konstruktion auf dem kleineren “Morro da Urca“ war schwierig. Insgesamt beförderten die Arbeiter vier Tonnen Baumaterial die steilen Gneishänge hinauf.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Deutsche Technik

Eines der damals führenden Unternehmen für Seilbahnbau war die deutsche “Julius Pohlig AG“ aus Köln. Sie erhielt den Zuschlag für den Bau der ersten Seilbahn Brasiliens.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Der Weg zum Zuckerhut

Das deutsche Unternehmen hielt die Entwicklung der Seilbahn fotografisch fest. Heute befinden sich die Fotos im Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv in Köln, das seit 1906 die Aktenbestände bedeutender Unternehmen aus dem Rheinland sammelt.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Im Schritttempo ans Ziel

Bevor die ersten Passagiere an Bord gehen durften, prüften die Ingenieure das Bauwerk auf seine Sicherheit. Die ersten Probefahrten unternahmen sie in sogenannten "Wagenkasten".

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Erste Passagiere

Vor 100 Jahren, am 27. Oktober 1912, und nur zwei Jahre nach Beginn der Bauarbeiten, öffneten sich die Türen der Seilbahnstation für die ersten Fahrgäste. Eine Kabinengondel führte die begeisterten Pioniere zur Zwischenstation auf dem “Morro da Urca“ in 220 Meter Höhe.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Hoch hinaus

Erst im Januar 1913 schwebten dann die ersten Gondeln vom “Morro da Urca“ weiter hinauf zum Zuckerhut. 16 Passagiere fanden in den hölzernen Kabinen Platz. Die Fahrt dauerte sechs Minuten.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

In schwindelerregender Höhe

Die Spitze des Zuckerhuts liegt fast doppelt so hoch wie die des “Morro da Urca“. Wie ein Horn ragt der Granitfelsen steil aus dem Meer. Von seinem Gipfel schaut man über die Buchten Rios bis zur Copacabana und zu der mehr als fünf Kilometer entfernten Christus-Statue auf dem Corcovado.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Wandel der Umgebung

Die Gegend um die heutigen Jachthäfen Marina da Glória und Botafogo hat sich seit damals stark verändert. Vor 100 Jahren gab es dort lediglich ein kleines Fischerdorf.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Eine faszinierende Stadt

Rio de Janeiro war 1912 noch die Hauptstadt Brasiliens. Sie galt bereits damals als schönste Metropole der Welt und war von allen Seiten umgeben von atemberaubender Natur. Knapp eine Million Menschen lebten in dieser Zeit in Rio - heute sind es sieben Mal so viele.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Publikumsliebling

Wie die Bevölkerungszahl Rio de Janeiros stieg auch die Passagierzahl der Seilbahn stetig an. In den 1960er Jahren entschied man sich daher für den vollständigen Neubau der Bahn durch einen italienischen Konkurrenten Pohligs.

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Gute Fahrt!

Umgerechnet 25 Euro kostet das elektronische Ticket für die Fahrt heute, inklusive Eintritt zum "Parque Pão de Açúcar".

100 Jahre Seilbahn zum Zuckerhut

Auf ein Neues

Die Seilbahn mit den neuen Stationen wurde unmittelbar neben die alte Bahn gebaut. Diese blieb weiterhin in Betrieb, bis die modernen Gondeln am 29. Oktober 1972 zum ersten Mal starteten. 60 Jahre nach der Jungfernfahrt stellte die historische Seilbahn den Betrieb ein.

Autorin/Autor: Solveig Flörke | Redaktion: Christina Weise/Jan D. Walter