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Teilnehmer der „Zentralasiatischen Sommerakademie für zeitgenössischen Journalismus“ in Bischkek (Foto: DW Akademie / Dirk Thiele).

Europa/Zentralasien

Kirgisistan: Pressekonferenz einmal anders herum

Während seiner Reise durch Zentralasien besuchte Entwicklungsminister Niebel die kirgisische Hauptstadt Bischkek. Und auch die "Zentralasiatische Sommerakademie für zeitgenössischen Journalismus" der DW Akademie.

Der Minister und seine Delegation zeigten sich wissensdurstig: Über anderthalb Stunden sprachen sie mit den teilnehmenden Journalisten der Sommerakademie - Pressekonferenz einmal anders herum. Dabei ging es sowohl um das schwierige Verhältnis der Medien der Region zu den Behörden, als auch um mögliche (Selbst-)Zensur und den Einfluss sozialer Medien.

Entwicklungsminister Dirk Niebel und Teilnehmer der „Zentralasiatischen Sommerakademie für zeitgenössischen Journalismus“ in Bischkek (Foto: DW Akademie / Dirk Thiele). Entwicklungsminister Niebel und Teilnehmer der Sommerakademie

Besonders schwierig sei die Recherche, berichteten die jungen Journalisten dem Entwicklungsminister. "Behörden in Tadschikistan haben per Gesetz 30 Tage Zeit, unsere Anfragen zu beantworten", so ein Teilnehmer. Eine Aussage, die ungläubiges Staunen der deutschen Delegation hervorrief. Dirk Niebel erläuterte daraufhin, dass sein Ministerium (BMZ) meist kaum mehr als zwei Stunden habe, um auf Anfragen von Journalisten zu antworten.

Der Minister würdigte den Einsatz der DW Akademie für die Medienentwicklung in Zentralasien. "Man kann den Stellenwert einer lebendigen Zivilgesellschaft inklusive eines professionellen Journalismus für eine funktionierende Demokratie gar nicht hoch genug schätzen. Wenn die Demokratisierung eines Landes erfolgreich sein soll, müssen die Medien ihre gesellschaftliche Aufgabe verantwortungsvoll wahrnehmen." Medien müssten den Meinungsaustausch in der Gesellschaft fördern - sei es durch offene Diskussionen oder durch die Offenlegung existierender Missstände.

Teilnehmer der „Zentralasiatischen Sommerakademie für zeitgenössischen Journalismus“ in Bischkek (Foto: DW Akademie / Dirk Thiele).


Illegale Siedlungen am Stadtrand von Bischkek, steigende Preise für Mehl und Brot, Kinderarbeit in Kirgisistan - die TV-Beiträge der Teilnehmer vermittelten der BMZ-Delegation einen Einblick in die Probleme des Landes. Das Gespräch mit den jungen Journalisten aus Kirgisistan, Kasachstan, Tadschikistan und Usbekistan habe Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Zentralasien geweckt, sagte anschließend ein Delegationsmitglied.

Derzeit arbeiten die 13 Teilnehmer der Sommerakademie an ihren Abschlussprojekten. In den vergangenen zehn Wochen haben sie in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek eine fundierte Ausbildung in allen Mediengattungen erhalten. Die DW Akademie führt die Sommerschule bereits zum dritten Mal in Kooperation mit der OSCE Academy durch. Das Programm ist ein zentraler Baustein im Bemühen der DW Akademie, dem Mangel an journalistischer Ausbildung in der Region zu begegnen.

Mit Ausnahme Kirgisistans landen die Länder Zentralasiens meist im letzten Drittel der Rankings zur Pressefreiheit. Druck durch die Behörden, Verleumdungsklagen und Gefängnisstrafe sind vielfach an der Tagesordnung. Kirgisistan war die letzte Station der Zentralasienreise von Entwicklungsminister Niebel.

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