Fossile Energie

Kohle

Kohle, der fossile Energieträger, ist vor Jahrmillionen entstanden durch Pflanzenreste, die karbonisierten. Daran lässt sich schnell die Endlichkeit des fossilen Brennstoffes nachvollziehen, denn auch die Ausgangsmenge, die Pflanzen, war begrenzt. Dass sie auf allen Kontinenten vorzufinden ist, wird durch die Entstehungsweise ebenso verständlich. Die lange Zeit, die die Pflanzen brauchten, um zu Kohle zu werden, macht den Energieträger grob in zwei Arten unterscheidbar: Braunkohle und Steinkohle, wobei die Entstehung der Steinkohle dem Karbon zugeschrieben wird, während die Braunkohle erst im Tertiär entstand.

Gewinnung und Ausbeutung

Trotzdem sie auf allen Kontinenten zu finden sind, gehen die Kohlevorräte weltweit zurück. In manchen Ländern, die früh mit der Industrialisierung begonnen haben und deren Energieverbrauch naturgemäß schon seit vielen Dekaden sehr hoch ist, sind viele der Lagerstätten bereits erschöpft, sodass sich der Abbau nicht mehr rentiert. In Deutschland ging die Fördermenge von Steinkohle so stark zurück, dass die meisten Zechen inzwischen geschlossen wurden.

Kohle kann je nach Vorkommen im Untertagebau oder im Tagebau abgebaut werden. Besonders durch den Tagebau sind die Folgen für die Landschaft verheerend. Neuere Gesetze zwingen nun zur kostenintensiven Renaturierung der Flächen, die durch Tagebau geschädigt wurden, was die Rentabilität des Kohleabbaus ein weiteres Mal schmälert.

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Fakten

Bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht Wärme. Aber es werden auch Kohlenstoffdioxid (Treibhausgas), Stickstoffoxide, Ruß und andere chemische Verbindungen freigesetzt. Dies schädigt unsere Umwelt in hohem Maße. Atomenergie ist in diesem Punkt wesentlich sauberer.

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Gut zu wissen...

Obwohl zu den fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Erdöl, Kohle und Torf auch Uran gehört, unterscheiden sich doch Uran und der Rest voneinander. Uran entsteht durch Fusionsprozesse bestimmter Sterne. Kohle, Öl und Gas sind Ergebnis biologischer und geologischer Prozesse.

Die Verteilung der Kohlevorkommen innerhalb Deutschlands ist unterschiedlich: Während im Westen des Landes vermehrt die höherwertige Steinkohle anzutreffen war, finden sich im Osten der Republik bis heute große Braunkohlevorkommen. Allein Sachsen hatte nennenswerte Steinkohlevorkommen, deren Abbau allerdings auch schon 1978 beendet werden musste.

Verwendung und Folgen

Kohle hat über lange Jahre die Häuser beheizt und wurde in Kohlekraftwerken zur Energiegewinnung verheizt. Während die Kohlekraftwerke noch mit modernen Filteranlagen auszustatten waren, ist die Abgasreinigung bei Hausbrand kaum zu gewährleisten. Die Folge: hohe Emissionen von Kohlendioxid (CO2) und Schwefeldioxid (SO2) sowie Ruß, der in manchen Regionen im Winter deutlich sichtbar wurde. Die Verbrennung von Kohle in den Haushalten ging in den vergangenen Jahren zwar stark zurück, doch Kohlekraftwerke sind noch immer in Betrieb und sogar neue Anlagen in Planung. Hauptabnehmer der so erzeugten Energie ist die Industrie. Noch in 2003 wurden über 24 % der Primärenergie für Industrieanlagen und etwa 40 % der Elektroenergie weltweit durch Kohle erzeugt.

Die neuen und auch die noch in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerke sind heute kaum noch mit heimischer Kohle zu unterhalten. Weil in Deutschland der Abbau immer unrentabler wird und andere Länder den Energieträger zu deutlich günstigeren Preisen fördern und auf dem Weltmarkt anbieten können, wird manches deutsche Kohlekraftwerk jetzt mit Importkohle aus Südafrika oder Australien befeuert. Allein die Steinkohlesubvention regelt den Markt zugunsten der heimischen Kohle.

Ausblick in die Zukunft des fossilen Energieträgers

Experten gehen davon aus, dass der Brennstoff noch für weitere 100 Jahre zur Verfügung steht. Dabei sind besonders die bekannten Abbaustätten im Fokus. Es ist allerdings zu vermuten, dass Kohle auch an Orten vorkommt, an denen sie bis heute nicht gefördert werden kann, wie unter dem Meer.

Bedauerlicherweise ist auch nicht davon auszugehen, dass der Einsatz als Brennstoff in naher Zukunft deutlich zurückgeht. Dagegen spricht allein die Verwendung in den sogenannten Dritte-Welt-Ländern, die mangels alternativer Technologien auf Braun- und Steinkohle angewiesen sind. Schon gar nicht vor dem Hintergrund der anhaltenden Nutzung in den Industriestaaten. So wird es wahrscheinlich, dass dieser fossile Schatz in Zukunft vollkommen erschöpft ist.

In den Abbaugebieten sind die Folgen verhängnisvoll: Der Tagebau hinterlässt unfruchtbare Regionen, da die oberste Bodenschicht, besonders der Humus, vollständig entfernt ist. Ohne das Eingreifen des Menschen wird dort lange nichts mehr wachsen. Nicht viel besser sieht es dort aus, wo die Kohle tief unten in der Erde liegt. Zwar sind an der Oberfläche auf den ersten Blick keine Schäden auszumachen, doch die Aushöhlung der Böden über die Jahrhunderte hinterlässt Spuren. Die nicht vonstattengegangene Auffüllung führt zu künstlich geschaffenen Hohlräumen. In manchen Regionen sind diese bereits »unerwartet« eingestürzt, was mit Menschenleben und dem Verlust an materiellen Werten bezahlt wird.

Gut möglich, dass die Menschheit an diesen Folgen länger zu tragen hat, als durch die Luftverschmutzung, die beim Verbrennen in Kohlekraftwerken nur bedingt zu vermeiden ist.