Fossile Energie

Erdgas

Erdgas als fossiler Energieträger ist die in deutschen Haushalten bislang am häufigsten verwendete Energiequelle noch vor Erdöl. Lange Jahre galt Erdgas als preiswerte Energie und konnte sich so diese Marktstellung erarbeiten, obwohl Unfälle mit dem explosiven Material immer wieder geschehen.

Schätzungen der verfügbaren Erdgasmenge in unterschiedlichen Gasvorkommen

Je nach Quelle findet man unterschedliche Zahlen. Die Internationale Energieagentur schätzt das weltweite Gasvorkommen auf 921 Billionen Kubikmeter in unkonventionellen Lagerstätten. Unter unkonventionellen Lagerstätten versteht man das Vorkommen von Erdgas in undurchlässigen Gesteinsschichten wie Ton und Schiefer. Hier wird mit einer neueren Fördermethode gearbeitet als bei den konventionellen Lagerstätten, deren Gasvorkommen geschätzt lediglich einem Fünftel der unkonventionellen Menge entspricht. Die größten Gasvorkommen befinden sich in der nördlichen Hemisphäre. Insgesamt geht man davon aus, dass die Fördermenge gemessen am Verbrauch noch für etwa 60 Jahre ausreichen wird.

Gasvorkommen weltweit

Für Europa besonders interessant sind die Lagerstätten in Russland. Auch der nordamerikanische Kontinent verfügt über hohe Gasvorkommen. Weiter südlich sind noch Teile Südamerikas als Förderstaaten von Belang.

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Wussten Sie

Auf die Nutzung des Sonnenlichts als mächtiger, unendlicher Energielieferant wird für die Zukunft große Hoffnung gesetzt. Interessant ist, dass Sonnenlicht uns auch schon in der Vergangenheit Erdöl, Erdgas und Stein-oder Braunkohle als Energieträger beschert hat.

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Fakt

Wussten Sie schon, dass Erdöl oder auch Rohöl aus vielen verschiedenen, chemischen Substanzen besteht? Es wird in Raffinerien erhitzt und in Kerosin, Diesel, Schmieröle oder Teer verwandelt. Unser teures Benzin ist dabei eigentlich nur ein Nebenprodukt bei der Kerosingewinnung!

In Afrika sind Erdgasfelder im Norden vorhanden, deren Ausbeutung die Förderung lukrativ macht. Der Rest der Welt spielt entweder keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Wenn 15 Staaten 75 % der Erdgasförderung für sich in Anspruch nehmen können, schafft das Abhängigkeiten, die nicht zuletzt auch politische Relevanz besitzen.

Konventionelle und unkonventionelle Fördertechniken

Je nach Art der Vorkommen wird unterschiedlich gefördert. Steht das Erdgas als Nebenprodukt in der Erdölförderung zur Verfügung, wird es einfach beim Austreten aufgefangen. Aus solchen Gasvorkommen nimmt der Druck bald ab und nur noch das Erdöl kann gewonnen werden. Bei konventionellen Lagerstätten an Land wird ein bis zu 10 km tiefes Loch gebohrt, das den Austritt des Erdgases ermöglicht.

Für die Förderung aus unkonventionellen Lagerstätten und im Offshorebereich wird das Erdgas durch ein schräg angelegtes Loch gefördert. Um das Gas aus den festen Gesteinsschichten entweichen zu lassen, sind zudem Sprengungen im Bohrloch notwendig, die das Gestein zerkleinern und so den Gasaustritt ermöglichen, das sogenannte Hydraulic Fracturing, auch Fracking genannt.

Geschichte der Erdgasförderung

Zunächst wurde Erdgas ausschließlich an Land gefördert. Schon lange sind allerdings Gasvorkommen bekannt, aus denen mit konventionellen Methoden kein Gas zu fördern war. Erst die Möglichkeit des Fracking ließ es zu, auch unkonventionelle Gasvorkommen auszubeuten. Hierzu gehört nicht nur das Vorkommen in geschlossenen Gesteinsschichten, sondern auch die Erdgasförderung unter dem Meer.

Aufbereitung des geförderten Erdgases

Nach der Förderung benötigt das Gas einer Weiterbehandlung, bevor es zum Verbraucher gelangt. Zunächst muss das Wasser aus dem Gas entfernt werden, um die Bildung von Methanhydraten zu vermeiden. Der Trocknung genannte Prozess geschieht mittels Absorption. Mit dem ausgesprochen hygroskopischen Triethylenglykol (TEG) wird dem Erdgas das Wasser entzogen. Eine weitere Methode der Gastrocknung wird mit einem Molekularsieb ausgeführt. Dabei wird in mindestens zwei Stufen gearbeitet. In der ersten Stufe verliert das Gas bedeutende Mengen an Wasser durch einen Abscheider. In der zweiten Stufe gelangt das Gas in einen Absorber, dem eigentlichen Molekularsieb. Für effizientes Arbeiten sind zwei Absorber notwendig, um zwischenzeitlich die Trocknung des Siebs zu gewährleisten.

Zuletzt müssen dem Gas noch Schadstoffe wie Kohlenstoffdioxid, Schwefelwasserstoff und Stickstoff entzogen werden.

Gut für die Umwelt?

Fracking scheint die Umwelt zu gefährden. Zumindest lassen das Beschwerden aus der US-amerikanischen Bevölkerung vermuten, die über eine Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen klagt, seit in ihrer Umgebung die Erdgasförderung mittels Hydraulic Fracturing betrieben wird.

Im Vergleich zum Erdöl besitzt Erdgas jedoch den großen Vorteil, der wesentlich geringeren CO2-Emission bei der Verbrennung. Geschieht die Verbrennung hingegen im Verlauf der Erdölförderung durch das Abfackeln, verbrennt es ungereinigt und mit allen Schadstoffen.

Als Umweltschaden muss auch das Leck einer Erdgasförderstelle in der Nordsee betrachtet werden. Das vor Ort messbare Luft-Gas-Gemisch ist explosiv und hoch belastet durch Schwefelwasserstoff. Derzeit müssen Schiffe in einem Radius von 5,6 km der Unfallstelle fern bleiben.