Traditionelle Anwendung von Ginkgo biloba
In Asien ist der Gingkobaum ein traditionelles Arzneimittel. Während in Deutschland ausschließlich die Blätter medizinisch eingesetzt werden, finden in Asien auch die Samen und Wurzeln als traditionelles Heilmittel Einsatz.
Wohl wegen seiner noch jungen Geschichte in Deutschland, spielt der Ginkgobaum in der traditionellen Medizin und Volksmedizin hierzulande kaum eine Rolle.
Ginkgo in der Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
In der Traditionellen Chinesischen Medizin kommen neben den Ginkgoblättern auch die Früchte und Wurzeln zur Anwendung. Die Samen sollen positive Wirkung bei Husten Asthma, Tuberkulose, Blasen- und Harnwegsentzündungen, Alkoholvergiftung und Tripper haben. Gleichzeitig sollen die Samen die Verdauung und die Lebensenergie anregen.
Die Kerne der Samen sind essbar, müssen jedoch vor dem Verzehr gegart oder geröstet werden. Für die therapeutische Nutzung als Tee wird eine Abkochung von 10-15 g Samenkernen getrunken. Ebenso ist eine Einnahme von gerösteten Samenkernen üblich.
Neben den Samenkernen finden auch die Wurzel in der TCM Verwendung. Eine Abkochung der Wurzeln wird gegen Menstruationsbeschwerden und nächtlichen Samenerguss verwendet. Dazu werden 5-10 g Wurzel abgekocht. Nach dem Abseihen kann die Flüssigkeit vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Abkochung soll auch Blähungen vertreiben und den Magen stärken.
Traditionelle Anwendung des Ginkgos in Japan
In Japan werden die gegarten Kerne auch als Beilage gereicht oder mit den Speisen gekocht. Geröstet und gesalzen sind die Ginkgo-Samenkerne zudem eine beliebte Knabberei. In speziellen Läden für asiatische Lebensmittel sind die Samenkerne meist nur in Konserven erhältlich. Übermäßig sollten die Ginkgosamen jedoch nicht verzehrt werden, da es zu Vergiftungserscheinungen kommen kann: mehr als 6-10 g Kerne am Tag sollten nicht verzehrt werden. Verantwortlich für diese unerwünschte Nebenwirkung ist das in den Kernen enthaltende 4-Methoxypyridoxin, ein Vitamin-B6-Antagonist.
In der Traditionellen Japanischen Medizin (Kampo) werden Ginkgo-Extrakte jedoch nicht eingesetzt.
Von der Ernte bis zum standardisiertem Extrakt
Die Zusammensetzung der Wirkstoffe in den Blättern des Ginkgobaumes hängt zunächst von vielen Faktoren ab.
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