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Brennnessel – Urtica dioica/ Urtica urens

Brennnessel – Urtica dioica/ Urtica urens

Von der Donnernessel zum Heilmittel für Harnwege und Gelenke

Die Brennnessel (auch häufig Brennessel) wehrt sich gegen ungebetene Gäste. Schon bei leichter Berührung kommt es zum wohlbekannten Brennen, das erst nach mehreren Stunden wieder vergeht. Verantwortlich für diese Reaktion sind die Brennhaare der Brennnessel, die auf ihren Blättern und Stängeln sitzen. Bei der kleinsten Berührung bricht ihr kleines Köpfchen ab, und es bildet sich ein scharfkantiger Rand, mit dem sich das Brennhaar in die Haut hineinbohrt.

Wissenswertes über die Brennnessel

Im Inneren der Pflanze befinden sich neben den medizinisch wirksamen Inhaltstoffen auch Ameisensäuren, Acetylcholin und Histamin – eine ätzende Mixtur aus Reizstoffen. Mit tausenden mikroskopisch kleinen Injektionsnadeln dringt das Nesselgift nun in die Haut und verursacht für Minuten bis Stunden schmerzhafte rote Quaddeln. Zwar sind die Nesselgifte, die die Brennnessel abgibt, für den Menschen ungefährlich, sie nützen aber, sich so manchen Schädling vom Leibe zu halten. Generationen lang mussten Menschen in dem Glauben die Brennhaare der Heilpflanzen würden gegen Rheuma und alle „brennenden“ Beschwerden entgegenwirken, unter Auspeitschungen mit der Brennnessel leiden.

Das schließt auch der botanische Gattungsname der Brennnessel „Urtica“ ein. Im Mittelalter verstanden die Menschen unter Urtikation das Auspeitschen mit dem Brennnesselkraut. Ob die gewünschten Effekte auf die Gesundheit tatsächlich durch das Nesselgift eingetreten sind, mag angezweifelt werden.

Fakt ist, dass die Brennnessel eine uralte Pflanze ist und bereits in der Steinzeit zur Tuchherstellung sowie später als Lebensmittel und Arzneimittel verwendet wurde. In Mythen und Sagen ist sie eng mit den germanischen und römischen Kriegsgöttern wie dem Donnergott Thor – auch Donar genannt, verknüpft. Daraus resultieren auch viele ihrer sinnverwandten Wörter: Donnernessel, Haarnessel, Hanfnessel oder Nessel. Zu medizinischen Zwecken werden heute vorrangig die Große Brennnessel (Uritca dioica) aber auch die Kleine Brennnessel (Urtica urenes) verwendet.

Botanik der Brennnessel

Die Große und die Kleine Brennnessel (Urtica dioica und Urtica urenes) gehören zur der Familie der Brennnesselgewächse (Uriticaceae). Die Große Brennnessel kann bis zu 1,5 Meter hoch wachsen und besitzt einen vierkantigen Stängel, der dicht mit Brennhaaren und Borstenhaaren besetzt ist und einen winterharten Wurzelstock. Ihre grob gesägten Blätter sind kreuzgegenständig, herzförmig und spitz zulaufend.

Auch sie sind mit Brenn- und Borstenhaaren übersät. Die Blüten treten in hängenden, geknäulten grünlich-weißen unscheinbaren Rispen auf. Sie blühen zwischen Juli und September. Die Kleine Brennnessel hingegen wächst zwischen 10 bis 50 cm hoch und ist damit deutlich keiner als ihre Schwester.

Auch ihre eher rundlichen Blätter sind kleiner, aber ebenfalls mit Brennhaaren übersät. Die Borstenhaare fehlen allerdings. Ihre Blüten sind gelblich und von feiner Gestalt. Sie blüht wie ihre Schwester zwischen Juli und September.

Verwendete Pflanzenteile und Inhaltstoffe der Brennnessel

Die medizinisch verwendeten Wirkstoffe der Brennnesseln sind ihr Kraut, ihre Blätter und ihre Wurzeln. Offiziell anerkannt sind alle genannten Wirkstoffe der Brennnessel. Sie werden in der medizinischen und pharmazeutischen Fachsprache Urticae herba (Brennnesselkraut), Urticae folium (Brennnesselblätter) und Urticae radix (Brennnesselwurzel) genannt.

Die Qualität des Brennnesselkrauts ist durch den Deutschen Arznei Codex (DAC) festgelegt, die der Brennnesselblätter ist durch das Europäische Arzneibuch (PhEur) und die Qualität der Brennnesselwurzel durch das Deutsche Arzneibuch (DAB). Die Inhaltsstoffe des Brennnesselkrauts und der Brennnesselblätter sind in ihrer Zusammensetzung sehr ähnlich. Sie enthalten getrocknet vor allem ungesättigte Fettsäuren, Caffeoylchinasäuren, Mineralsalze und Kieselsäure. Brennnesselwurzeln enthalten vor allem Phytosterole, Cumarin, Lectine, Polysaccaride (Zuckerverbindungen) und Lignane.

Medizinische Wirkungen

Die Inhaltsstoffe im Brennnesselkraut und in den Brennnesselblättern wirken wegen ihrer entwässernden und entzündungshemmenden Wirkungen nachweislich bei rheumatischen Erkrankungen, bei entzündlichen Erkrankungen der Harnwege und vorbeugend gegen Nierengrieß.

Sowohl die Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte als auch der europäische Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) befürworten die Behandlung mit Brennnesselkraut und Brennnesselblättern „zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden sowie die innere Anwendung zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege.“ Zusätzlich empfiehlt die Kommission E Brennnesselkraut auch „zur Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß.“

Die Brennnesselwurzel enthält andere Inhaltstoffe als das Kraut und die Blätter. Sie wirken in erster Linie gegen eine Harnstauung beim Mann durch eine vergrößerte Vorsteherdrüse (Prostata) und zudem entzündungshemmend und positiv auf das Immunsystem. Die Kommission E empfiehlt die Anwendung der Brennnesselwurzel für die „therapeutische Anwendung gegen Miktionsbeschwerden bei Prostata-Adenom Stadium I bis II.“

Von ESCOP wurden später noch folgende Anwendungsbereiche als positiv bewertet: „symptomatische Behandlung von Miktionsstörungen (Nykturie, Pollakiurie, Dysurie, Harnverhalt bei benigner Prostatahyperplasie Stadium I bis II).“

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Erfahrungsberichte zu Brennnessel
Fragen zu Brennnessel
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Als ich in der Pubertät war, hatte ich mit Akne und auch vielen Mitessern zu kämpfen. Meine Mutter hat mit Teebaumöl aus dem Reformhaus besorgt, um mir damit abends vor dem Schlafengehen das Gesicht zu waschen. Innerhalb von zwei bi