Beinwell – Symphytum officinale

Beinwell  – Symphytum officinale

Gut für den Bewegungsapparat

Seit alters wird der Beinwell, vorwiegend seine Wurzel, bei vielen Völkern zur Heilung von Knochenbrüchen eingesetzt.

Daher kommt auch der deutsche Name. „Bein“ heißt im Althochdeutschen „Knochen“ und „wallen“ kann als „durchblutungsfördernd“ verstanden werden, was in jedem Fall eine Beschleunigung der Heilung (von Knochen und dem Leib) meint.

Wissenswertes über den Beinwell

Der Gattungsname (Symphytum) des Beinwells weist in die gleiche Richtung, wie der deutsche Name. Das griechische Wort „symphyein“ bedeutet „zusammenwachsend“.

In Thüringen gab es im Mittelalter „Arzneimacherdörfer“. Viele heilkundige Personen wandten damals das Prinzip an: heile gleiches mit gleichem. So schlossen die Menschen damals aus ihrer Beobachtung: „Das recht häufige Borretschgewächs (Familie des Beinwells) hat stark hervortretende Blattrippen, die selbst bei heftigem Winde die breiten, flügelartigen, kantigen Blätter und glockigen Blütenröhren vor dem Knicken bewahren. Also starke Knochen, die auch gebrochene Knochen des Menschen wieder heilen würden.“

Im Mittelalter wandten Ärzte und Pharmazeuten den Beinwell jedoch nicht nur bei Knochenbrüchen an. Die Heilpflanze wurde zudem bei inneren und äußeren Geschwüren, Entzündungen und sogar bei Bauchfellrissen eingesetzt. Auch die Äbtissin Hildegard von Bingen und Paracelsus benutzen Beinwell bei diesen Anwendungsgebieten. Allerdings enthält der Beinwell giftige Alkaloide, von denen die Heilkundigen damals noch nichts wussten. Daher muss auf eine innerliche Anwendung verzichtet werden. Äußerlich kann der Pflanzen-Extrakt jedoch bei intakter Haut unbedenklich eingesetzt werden.

Der Beinwell ist eine einheimische Pflanze. Man findet ihn auf feuchten Standorten, z.B. auf Nasswiesen und Moorwiesen. Auch wächst er in Auen- und Bruchwäldern, an Gräben und Ufern, an Wald- und Wegrändern.

Botanik des Beinwells

Der Beinwell ist eine mehrjährige, 30 bis 100 cm hoch wachsende Pflanze, die zu der Familie der Boretschgewächse (Boraginaceae) gehört. Er verfügt über einen kurzen Wurzelstock, von dem ein Bündel starker, außen weißer, schleimhaltiger Wurzeln ausgeht.

Oberirdisch ist die Pflanze kräftig. Ihr Stängel wächst aufrecht und ist ästig verzweigt. Die Blätter sind breit-lanzettlich, steif- und rauhaarig und laufen deutlich am Stängel bis zum nächsten Blattansatz herab. Die Farbe der Blüten variiert von weiß, cremefarben, rosaviolett bis dunkelpurpurn, die zwischen Mai und August blühen. Sie sind von glockenartiger Gestalt und sitzen am Stängelende in nickenden, traubenartigen Blütenständen.

Verwendete Pflanzenteile und Inhaltstoffe des Beinwells

Beinwell verfügt über drei verschiedene Wirkstoffe, von denen aber nur zwei im Einsatz sind. Dazu gehören die gebräuchlichen Wirkstoffe Beinwellkraut und Beinwellwurzel.

Beinwellblätter hingegen, werden eher – obwohl sie medizinisch offiziell anerkannt sind - im heimischen Bereich angewendet und spielen in der pharmazeutischen Praxis kaum eine Rolle. Ihr Wirkmechanismus mit dem des Beinwellkrauts vergleichbar.

Bei dem Beinwellkraut handelt es sich um die frischen oder getrocknete oberirdischen Pflanzenbestandteile (Stängel, Blätter und Blüten) des Beinwells. Beinwellkraut wird in der medizinischen und pharmazeutischen Sprache Symphyti herba genannt. Die Beinwellwurzel besteht aus den frischen oder getrockneten unterirdischen Bestandteilen des Beinwells. Der medizinische und pharmazeutische Name für die Beinwellwurzel lautet Symphyti radix. Überraschenderweise wurde bislang (Stand: Jan. 2012) keiner der Wirkstoffe durch ein Arzneibuch quantitativ und qualitativ geregelt.

Die Inhaltstoffe des Beinwellkrauts und der Beinwellwurzel sind weitestgehend identisch. Sie enthalten einen hohen Anteil an Schleimstoffen, Allantoin, Gerbstoffe, Triterpensaponine, teilweise wasserlösliche Kieselsäure und Pyrrolizidinalkaloide.

Medizinische Wirkungen

Sowohl Beinwellkraut als auch die Beinwellwurzel eigenen sich gut zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, zu denen beispielsweise Prellungen gehören. Speziell die Beinwellwurzel kann zudem bei Gelenkverschleiß (Arthrose) und Gelenkentzündungen (Arthritis) verwendet werden. Beinwellkraut- und –wurzel-Extrakte sind für den äußerlichen Gebrauch bestimmt.

Die Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte befürwortet den Einsatz von Beinwellkraut und Beinwellwurzel äußerlich „bei Prellungen, Quetschungen und Verstauchungen.“

Der europäische Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) hat zudem eine Anwendungsempfehlung für die Beinwellwurzel herausgegeben, die sich den Inhalten der Kommission E anschließt. Zudem befürwortet ESCOP die Anwendung „bei Arthrose, z.B. Gonathrose, und Arthritis, z.B. Epicondylitis.“

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Erfahrungsberichte zu Beinwell

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Hallo,

ich wollte meine Erfahrungen zu Eichenrinde teilen. Früher hat ich oft Zahnfleischentzündung, ich weiss nicht woran es lag, keine Ahnung... So und Tee aus Eichenrinde hat mir immer geholfen die Zahnfleischentzündung zu

Geschrieben von andiwilk am 04.03.2011 zu Zahnfleischentzündung Beinwell
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