Selten werden deutsche Künstler für den britischen Turner-Preis nominiert, noch seltener erhalten sie diese weltweit anerkannte Auszeichnung. Sechs Jahre nach dem Fotograf Wolfgang Tillmans durfte sich nun die Malerin Tomma Abts über diese Ehre freuen.
Hamburg - Die in London lebende 39-Jährige nahm als erste Malerin die mit umgerechnet 37.000 Euro dotierte Auszeichnung aus den Händen von Yoko Ono entgegen. "Ich danke Ihnen so sehr. Es ist eine Ehre, diesen Preis zu erhalten", sagte Abts. Sie stach drei andere Nominierte aus: Videokünstler Phil Collins, Bildhauerin Rebecca Warren und Maler Mark Titcher. Die Auszeichnung bekam die in Kiel geborene Deutsche für ihre abstrakten Bilder, die sie immer im Format 48x38 Zentimeter anfertigt. Sie malt vor allem in Akrylfarben und Öl.
Abts behauptet von sich, dass sie jede Arbeit ohne Idee beginnt, was sie malen will und dass ihre Bilder nichts aussagen. Der Turner-Preis wird seit 1984 verliehen und geht jährlich an einen britischen Künstler oder eine Künstlerin unter 50 Jahren für "eine hervorragende Ausstellung oder andere Präsentation seines Werkes". Für Abts Bilder wurden Anfang des Jahres in einer Londoner Galerie Preise von über 20.000 Euro pro Stück gezahlt.
bri/dpa/Reuters
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