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· Rezension_Noise_99(1)/Rezension_Noise_99(2)
Das Titelwort «Noise» von Oliver Gassners Arbeit beschreibt den Eindruck, den Betrachter angesichts der im Quadrat wechselnden
Texte leicht erhalten können. Es geschieht zu viel, um alles direkt aufzufassen. Schaut man dem Treiben lediglich einmal zu, z.B. bei
einem Tee oder Kaffee, ist gleichsam ein Rauschen der Sprache erfahrbar. Es ist das Rauschen, das Menschen im Alltag umgibt. Die Texte bestehen aus Versatzstücken: im hellgrün hinterlegten Feld, oben links, findet man eine Collage von erzählender Prosa,
daneben, im hellblauen Feld, Zitate über unterschiedliche Vorhaben und von theoretischen Ansätzen, im fleischfarbenen Feld wechseln
Kommunkationsschnippsel, primär aus dem Mailverkehr. Es ist für Betrachter jetzt nicht mehr schwer, eine 'erzählende' Figur entstehen zu lassen, die sich inmitten der Sprachfetzen
ihres Alltags aufhält - aber im Rauschabstand eine, unter Berücksichtigung des ruckelnden und fragilen Apparats, ironische und
spielerische Distanz gewinnt. Oliver Gassner hat mit · Noise 99 eine Verarbeitung der Alltagserfahrung einprasselnder Sprache gegeben, die durch die gewonnene Form auch für Betrachter ein Spiegel sein kann - und eine Anregung, auch mal anderes zuzulassen. |
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