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1618-1713
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4. Juni 1740: Begräbnis des Königs nach seinem Szenario

Friedrich II. von PreußenDas Kurfürstliche Lustschloß zu PotsdamLeichenprozession zum Tode Friedrich Wilhelms I.Friedrich Wilhelm I. ordnet kurz vor seinem Tod sein Leichenbegräbnis an

Der Soldatenkönig ist einer, der nichts dem Zufall überlassen will. Deshalb hat er für seinen Tod penible Anweisungen verfasst. Er legt fest, dass sein Körper geöffnet und untersucht werden, aber nichts entnommen werden soll, ferner entwirft er ein genaues Szenarium, wer wo beim Leichenbegängnis was tun soll. Nachdem er am 31.Mai 1740 im Potsdamer Stadtschloss an Wassersucht gestorben ist, läuft alles nach seinem Szenario ab. Verantwortlich dafür ist Kronprinz Friedrich.

"5. Der Leichenwagen, der aus dem Berliner Marstall genommen werden soll, muß an der grünen Treppe stehen; und zwar die Köpfe der Pferde nach dem Wasser zu. In den Leichenwagen sollen mich acht Kapitäns von meinem Regiment tragen. Sobald dies geschehen ist, treten sie wieder in Reih‘ und Glied. Sobald der Wagen herunterfährt, wird der Totenmarsch geschlagen. Die Hautboisten blasen das bekannte Lied: 'Oh, Haupt voll Blut und Wunden'. Meine beiden Söhne Wilhelm und Heinrich bleiben beim Regiment. Ihr als mein ältester Sohn nebst dem kleinen Ferdinand marschiert in Uniform hinter dem Wagen; desgleichen die Generals und Offiziers sowie die beiden Feldprediger Cochius und Oedsfeld.

6. Hierauf soll meine Leiche in die Kirch getragen werden, und zwar durch die Tür durch welche ich sonst gegangen bin. Der Sarg wird kurz vor dem Gewölbe niedergesetzt, worauf die Hautboisten sich hören lassen. Mein Capellmeister Ludovici soll die Orgel spielen. Von den Generals und Offiziers werden schon welche sein, welche mir die letzte Ehre erweisen und mich in die Gruft tragen werden.

7. 24 sechspfündige Canonen, von Berlin gebracht, sollen mit Geschwindschüssen zwölfmal feuern, und zwar Feuer auf Feuer. Alsdann gibt ein Bataillon nach dem anderen Feuer.

8. Die Grenadiers bringen die Fahnen dahin, wo Ihr , mein lieber Sohn, befehlen werdet. Jeder Grenadier soll das gewöhnliche Biergeld haben, so wie in der Exerzierzeit.

9. Den anwesenden Generals und Offiziers soll das beste Faß Rheinwein zu trinken gegeben werden, wie überhaupt an diesem Abend nichts als guter Wein getrunken werden soll.

10. 14 Tage darauf soll in allen Kirchen über den Leichentext gepredigt werden: 'Ich habe einen guten Kampf gekämpft'. Dann wird das Lied gesungen: 'Wer nur den lieben Gott läßt walten.' Von meinem Leben und Wandel, von meine Aktionen und Personalien soll nicht ein Wort geäußert, dem Volk aber gesagt werden, ich hätte solches ausdrücklich verboten. Mit der Beifügung, daß ich als ein großer und armer Sünder gestorben sei, der aber bei Gott und seinem Heiland Gnade suchte. Überhaupt soll man mich in den Leichenpredigten nicht verächtlich machen, aber auch nicht loben."

Die Beisetzung erfolgt am 4.Juni in der Garnisonkirche zu Potsdam, am 22.Juni findet die Leichenfeier statt.

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