Fernsehen

 

interaktiv

 
 
 

Info über neue Sendetermine? Newsletter abonnieren!

 

Preussen-Chronik auf CD-Rom jetzt lieferbar über den ORB-shop!!

1618-1713
1713-1786
1786-1848
1848-1871
1871-1918
1918-1947


Episoden


Schauplätze


Häupter


Chronologie


Personen


Begriffe


Audios


Themen


Burschenschaften

National-liberale studentische Bewegung, die von Teilnehmern der Befreiungskriege gegen Napoleon initiiert wurden und deren Ziel die Schaffung eines deutschen Nationalstaats war. Meist christlich orientiert, doch gab es bis 1933 auch jüdische Verbindungen. Daß es sich in Anfängen um ehemalige Mitglieder des Lützow’schen Freikorps handelte, denen der Kampf gegen den übermächtigen französischen Gegner nachträglich zur Geburtsstunde eines deutschen Nationalgefühls wird, ist kein unwesentliches Element. Zu den Ideengebern und Gründungsvätern der Burschenschaften als neuer studentischer Bewegung gehörten neben den deutsch-patriotischen Dichtern Karl Theodor Körner (1791-1813), Ernst Moritz Arndt (1769-1860) und Ludwig Uhland (1787-1862) auch die Turnpädagogen Karl Friedrich Friesen (1784-1814) und Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), dessen Schrift "Deutsches Volkstum" das volkstümliche Turnen von Beginn an mit einem glühenden Patriotismus verband. Friesen arbeitete 1811 eine Denkschrift "Ordnung und Errichtung der deutschen Burschenschaften" aus, worin er "einen neuen zeitgemäßen Typ von Studentenverbindungen" aufzeigte. Hier fällt zum ersten Male der Begriff Burschenschaft. Bereits 1814 kommt es in Halle zur Gründung einer ersten Vorform von Burschenschaft, der späteren Teutonia, mit dem Wahlspruch "Freiheit, Ehre, Vaterland" und mit den drei Farben des Lützower Freikorps (schwarze Röcke mit roten Aufschlägen und goldenen Knöpfen), die als Dreifarbband getragen werden. Es folgte Jena 1815 (das heute von den meisten Burschenschaften als der Anfang ihrer Bewegung angesehen wird) und bald zählten auch Berlin, Göttingen, Heidelberg und Bonn zu den Städten, in denen Burschenschaften gegründet wurden. Folgenreiche Ereignisse in der Gründungsgeschichte der Burschenschaften sind das Wartburgfest 1817, zu dem sich Burschenschaftler aus fast allen Universitäten, auch aus Wien, auf der Wartburg bei Eisenach treffen, und das Hambacher Fest 1831, auf dem die Uniformfarben der Lützower Freischar Schwarz-Rot-Gold erstmals als Volksfarben gefeiert und anschließend von der Frankfurter Bundesversammlung auf Veranlassung Metternichs verboten wurden. 1818 erfolgte die Gründung der "Allgemeinen Deutschen Burschenschaft“, der ersten gesamtnationalen politischen Organisation der Studenten in Deutschland, die bei der Durchsetzung der demokratischen und freiheitsfordernden Ziele in der Öffentlichkeit eine besondere Rolle zu spielen gedachte. Einer der Gründer, Heinrich von Gagern, Heidelberger Burschenschaft, schrieb stolz an seinen Vater: "Auch wir Burschen haben jetzt einen Bundestag, der vielleicht in seiner Art mehr tut wie der Bundestag in Frankfurt". Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 konnten die Burschenschaften ihre Ziele erreicht sehen und verloren an politischer Bedeutung. Sie erstarrten zunehmend in völkisch-nationaler Gesinnung und stärkten in der Weimarer Republik vor allem die rechten Kräfte. 1933 erfolgte die freiwillige Selbstauflösung der Burschenschaften mit anschließender Übernahme ihrer aktiven Mitglieder in die Kameradschaften des NSDStB bzw. der Altherrenschaften in den NSDAHB und die "Nationalsozialistische Studentenkampfhilfe“. Einschneidende Repressalien durch Gestapo und SS mußten jene Corporationen befürchten, deren Mitglieder monarchistisch bzw. legitimistisch gesinnt waren, jene, die weiterhin zu ihren jüdischen bzw. jüdischstämmigen Mitgliedern standen bzw. jüdische Corporationen überhaupt. Nach 1945 und dem Nachweis ihrer Entnazifizierung haben sich viele Burschenschaften unter Anknüpfung ihrer Tradition vor 1933 neu gründen können. Wie schon das in der Aufklärung verkündete Weltbürgertum als unnatürlich abgelehnt wurde, um "die Reinheit der deutschen Sprache, die Ehrbarkeit der deutschen Sitten, die Eigenart deutschen Brauchs, überhaupt alles zu fördern, was Deutschland groß und stark ... machen konnte", so verneinen sie jeden kosmopolitischen Ansatz, der ihnen die meist von den Vätern ererbten akademischen Vorteile, die ihnen die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft bringt, streitig machen könnte. Jüdische Corporationen gibt es nicht mehr; offenbar hat die Shoa zu wenige Corporierte für die nachhaltige Reaktivierung des jüdisch-akademischen Corporationslebens überleben lassen.

 1786

 1789
  19.05.

 1789
  Juli

 1790

 1791

 1792

 1793

 1794
  01.06.

 1794
  10.10.

 1796

 1797

 1798

 1799

 1804

 1806
  14.10.

 1806
  27.10.

 1807
  09.07.

 1807
  09.10.

 1809

 1811

 1812
  11.03.

 1812
  30.12.

 1813
  16.09.

 1813
Oktober

 1815

 1817

 1819
  22.03.

 1819
  20.09.

 1826

 1831

 1832

 1834
 Januar

 1834

 1838

 1840

 1841

 1842

 1844

 1848
  18.03.


Chronik-ShopKontaktHilfeProjekt Informationen