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"Preußen - Chronik eines deutschen
Staates"
1. Vom Kurfürstentum zum Königreich (1618 - 1713)
Sendetermine: So, 26.11.00, 14.30 Uhr im Ersten
Mo, 01.01.2001, 21.45 Uhr im ORB-Fernsehen
Sa, 06.01.01, 16.50 Uhr im WDR-Fernsehen
Fr, 05.01.01, 21.15 Uhr auf B1
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Katharina Thalbach:
"Meine Großmutter und der Alte Fritz. Beide zum Verwechseln
ähnlich, so fordernd, so drahtig und so unnahbar. Der Alte
Fritz und meine Oma. Mary Thalbach, geborene Pofahl, jeborene Preußin
... Ich war oft mit ihr hier in Sanssouci. Und sie hat mir viel
erzählt von Voltaire, den sie bewundert und geliebt hat - genau
wie der Alte Fritz.
Dies Schloss hier, das Neue Palais, hat sich der Alte Fritz
bauen lassen. Der ganzen Welt wollte er zeigen, dass er noch nicht
am Ende ist nach all den Kriegen. Und sogar ein Theater hat er sich
darin einrichten lassen. Und da wird heute noch gespielt . . ."
Der erste Teil der Reihe setzt ein, als von Preußen noch
kaum die Rede ist. Die Hohenzollern, Kurfürsten von Brandenburg,
beherrschen einen territorialen Flickenteppich. Die weitverstreuten
Besitzungen, im Dreißigjährigen Krieg ausgeplündert,
verödet und geschunden, sind kaum einen roten Heller wert.
Doch Kurfürst Friedrich Wilhelm I., der 1640 die Regentschaft
übernimmt, gelingt es, durch eine kluge Wirtschafts- und Bevölkerungspolitik,
sein Land aufzurichten. Er holt Einwanderer nach Brandenburg, Kolonisten
und Handwerker aus ganz Europa kultivieren die Landschaft, mit einem
neuen Steuersystem stärkt der Kurfürst die Modernisierung
des Staates.
Es gelingt dem fortschrittlichen Herrscher, sein Fürstentum
gegen fremde Begehrlichkeiten zu schützen, etwa gegen die Schweden
in der berühmten Schlacht von Fehrbellin, die ihm den Namen
"der Große Kurfürst" einträgt. Und er
gewinnt über das entfernte Preußen endgültig die
Lehenshoheit. Damit schafft er die Grundlage für das spätere
Königreich, das aus seinen östlichen Gebieten den Namen
bezieht.
Die Erfolgsbilanz des Sohnes und Nachfolgers, Friedrichs III., fällt weit
bescheidener aus. Wenngleich Bescheidenheit nicht zu den Tugenden des "schiefen
Fritz", wie ihn die Menschen wegen seines körperlichen Gebrechens nennen,
gehört. Friedrich III. lebt gern in Prunk und Protz. Er hat eine geistreiche
Frau, die ihm intellektuell weit überlegen ist, Sophie Charlotte, und einen
Traum, den er unter allen Umständen verwirklichen will: Der Hohenzoller möchte
König werden. Was ihm mithilfe diplomatischer Ränkespiele und viel Geld
auch gelingt. Er wird König: Friedrich I., "König in Preußen".
Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf . . .
[Manuskript
zur Sendung/Druckversion]
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